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De Tomaso war ein italienischer Hersteller von Renn- und Straßensportwagen. Das von dem gebürtigen Argentinier Alejandro de Tomaso gegründete Unternehmen war in Modena ansässig. Es war zeitweise eng mit dem Ford-Konzern verbunden, der für fast alle Serienfahrzeuge der Marke die Motoren lieferte. Die De-Tomaso-Modelle waren leistungsstark und luxuriös, wurden aber wegen ihrer US-amerikanischen Großserienmotoren nicht als gleichwertige Konkurrenten Maseratis oder Ferraris wahrgenommen.[1] Das erfolgreichste Modell De Tomasos ist der Mittelmotorsportwagen Pantera, der über zwei Jahrzehnte lang im Angebot blieb und mehr als 7000 Mal produziert wurde, alle übrigen Fahrzeuge erreichten nur dreistellige Produktionszahlen. In den 1960er-Jahren entstanden in Modena auch Rennwagen für die Formel 1, die erfolglos vom eigenen Werksteam Scuderia De Tomaso eingesetzt wurden. 1971 erwarb Ford von Rowan einen Anteil von 84 % an De Tomaso, wobei Alejandro de Tomaso selbst den Rest hielt.[2] Nach einer Insolvenz 2012 gehören die Rechte am Namen De Tomaso seit 2015 einem chinesischen Investor.[3]
Der Argentinier Alejandro de Tomaso wurde am 10. Juli 1928 als Sohn eines sozialistischen Ministers der Ära vor Juan Perón in Buenos Aires geboren und behielt die argentinische Staatsbürgerschaft, obwohl er schon 1955 nach Bologna kam. Das von 1959 bis 2011 verwendete Logo erweist dem Geburtsland des Firmengründers in Form der argentinischen Nationalfarben Reverenz.
Die Basis des Unternehmens war der Motorsport. De Tomaso gründete 1959 mit finanzieller Unterstützung seiner Frau Isabelle Haskell im italienischen Modena eine Automobilwerkstatt. Anfänglich konstruierte De Tomaso Rennwagen für die Formel 1, von denen er einige in einem eigenen Werksteam einsetzte, während er andere an Kundenteams verkaufte. Nachdem diese Ansätze keine Erfolge gebracht hatten, verlegte De Tomaso den Schwerpunkt seines Unternehmens Mitte der 1960er Jahre auf die Entwicklung von Straßensportwagen. Zusammen mit dem Karosseriewerk Ghia schuf er Renn-Spider mit Ford Motoren. Daraus abgeleitet entstand 1965 der erste Straßensportwagen Vallelunga.
De Tomaso Mangusta
De Tomasos erfolgreichstes und bekanntestes Modell: De Tomaso Pantera
1963 stellte der Hersteller sein erstes Straßenfahrzeug in Turin vor: den Vallelunga. Er hatte einen 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit 105 PS und wurde nur 48 mal gebaut. Die Produktion wurde 1965 aufgenommen, aber bereits ein gutes Jahr darauf wieder eingestellt. Bei dem Nachfolgemodell, dem 1966 vorgestellten Mangusta, der eine aufsehenerregende Karosserie von Giorgetto Giugiaro trug, verwendete De Tomaso erstmals ein großes amerikanisches Achtzylindertriebwerk. Es war ein V8 mit 4,7 Liter Hubraum von Ford, der über 305 PS verfügte und als Mittelmotor eingebaut wurde. Diesem Konzept blieb das Unternehmen bis zum Schluss treu. Der Mangusta war deutlich erfolgreicher als der filigrane Vallelunga: Er wurde bis 1968 in rund 400 Exemplaren produziert.
Besondere Bekanntheit erlangte das von Tom Tjaarda entworfene Modell Pantera, von dem in verschiedenen Ausführungen von 1971 bis 1993 7260 Stück gebaut wurden. Auch er bekam einen V8-Motor: 5,8 Liter Hubraum mit 310 PS. Knapp 6100 davon wurden innerhalb weniger Jahre durch ein Vertriebsabkommen mit dem Lincoln-Mercury-Händlernetz in den USA verkauft; nachdem das Abkommen aufgelöst worden war, reduzierte sich die Produktion allerdings zumeist auf wenige Dutzend Exemplare jährlich. Zu Beginn der 1970er Jahre baute De Tomaso seine Modellpalette aus. Neben dem Sportwagen Pantera stand das viersitzige Coupé Longchamp, von dem es kurzzeitig auch eine Cabriolet-Version gab, sowie eine auf der Longchamp-Technik aufbauende Luxuslimousine namens Deauville, die anfänglich mit dem Maserati Quattroporte konkurrierte und ihn schließlich nach seiner Produktionseinstellung in den 1970er Jahren ersetzte.
Keinem seiner Fahrzeuge ließ De Tomaso in den 1970er oder 1980er Jahren eine ernsthafte Modellpflege zukommen. Die Produkte veralteten zunehmend und ließen sich schließlich nur noch schwer verkaufen. De Tomasos Augenmerk lag in dieser Zeit vornehmlich auf den anderen Marken, die zu seiner Unternehmensgruppe gehörten.
Alejandro de Tomaso übernahm im Laufe der Zeit mehrere Unternehmen. Dazu zählen die Carrozzeria Vignale und die Carrozzeria Ghia (je 1969), die er beide im selben Jahr an Ford weiterverkaufte, Benelli (1971), Moto Guzzi (1972), Maserati (1975) und Innocenti (1976). Finanzielle Probleme waren ausschlaggebend für den Verkauf aller Beteiligungen. Zuletzt übernahm Fiat das Traditionsunternehmen Maserati.
De Tomaso Deauville (2011)
Ende der 1990er Jahre versuchte der Hersteller einen Neustart der Marke mit dem Biguà, der nach Uneinigkeiten mit dem Geldgeber 2000 als Qvale Mangusta auf den Markt kam. Das letzte serienmäßig hergestellte Modell war der Sportwagen Guarà, der Antriebstechnik von BMW bzw. von Ford verwendete. Das Unternehmen war allerdings nicht in der Lage, eine dauerhafte Produktion sicherzustellen. Insgesamt entstanden nicht einmal 40 Exemplare des Guarà.
2003, im Jahr seines Todes, versuchte Alejandro de Tomaso, mit der Studie eines neuen Pantera nochmals Fuß zu fassen. Das Projekt kam allerdings nicht über das Modellstadium hinaus. 2004 wurde auf Antrag eines Gläubigers das Insolvenzverfahren über De Tomaso Modena S.p.A. eröffnet. Die Liquidation des Unternehmens dauerte bis 2012. Aus ihr gingen im Laufe der Jahre mehrere Nachfolgeunternehmen hervor:
Im Juli 2012 wurde Gian Mario Rossignolo wegen des Verdachts verhaftet, er habe Fördergelder der Regierung in Höhe von 7,5 Mio. € veruntreut. 2014 kam es zu einer insolvenzbedingten Auflösung des Unternehmens.
De Tomaso P72 (2019)
2014 erwarb das chinesische Konsortium Ideal Team Venture, dem bereits die Marke Automobili Turismo e Sport (ATS) gehört, die Namensrechte an De Tomaso. Die ehemaligen Werkshallen in Modena sind mittlerweile abgerissen.
Beim Goodwood Festival of Speed 2019 stellte der neue Inhaber das Konzeptfahrzeug De Tomaso P72 vor, einen offenen Sportwagen, dessen Karosserie von Jowyn Wong gestaltet wurde. Das Auto soll eine Hommage an den Rennwagen De Tomaso P70 sein. Die Serienfertigung startete 2024; die Produktion soll auf 72 Fahrzeuge begrenzt sein.
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